

Hochstamm-Obstbäume prägen die Streuobstwiesen Unterkärntens und sind daher ein besonders schönes und wertvolles Strukturelement der bäuerlichen Kulturlandschaft. Durch die Kombination von Bäumen, Hecken, Extensivwiesen und Viehweiden entstehen vielfältige Lebensräume, die ein artenreiches Tierleben ermöglichen. Des Weiteren ist die geringe Krankheitsanfälligkeit der alten, robusten Obstbaumsorten sowie eine lange Ertragsfähigkeit mit über 50 Jahren und der Vorteil der Unternutzung als Mähwiese oder Viehweide erwähnenswert.
Ihre Baumblüte im Frühjahr stellt eine wichtige Bienennahrung dar und ist somit Grundlage für die Honigproduktion. Dazu kommt ihre wirtschaftliche Bedeutung für die Herstellung von regionsspezifischen Produkten wie Apfel- und Birnenmost, Obstsäften, Dörrobst, Edelbränden oder Schnäpsen, die in den sehr beliebten Buschenschenken auf der Sattnitz angeboten werden. Leider haben diese in den letzten Jahren ebenfalls abgenommen – mit der Schankkultur sterben auch die alten Obstkulturen. Hochstamm-Obstbäume sind mit ihren weit ausladenden Kronen für den Erwerbsobstbau nur bedingt geeignet und daher wurden und werden sie vielfach gerodet, machen Betriebserweiterungen Platz oder werden nicht oder nur durch mittel- bis niedrigstämmige Sorten ersetzt.
Wertvolle Baumhöhlen, die durch Astausbrüche oder Spechtaktivitäten entstehen können, gehen verloren und dürre Äste, abgestorbene Baumstümpfe und rissige Borken, die gerne von holzbewohnenden Insekten besiedelt werden, verschwinden aus der Landschaft mit gravierend negativen Folgen auf unsere Insektenwelt und damit einhergehenden Biodiversitätsverlust auf ganz unterschiedlichen Ebenen.
Doch Streuobstwiesen haben noch darüber hinaus einen hohen ökologischen Wert, wie die Erzeugung eines angenehmen Mikroklimas, Obstbaum-Alleen zwischen Straßen und Wohnhäusern filtern Lärm, Schmutz und Staub, das Wurzelsystem alter Bäume festigt den Boden und ihre großen Kronen brechen den Wind – eine Ökosystemleistung, die beim spürbaren Klimawandel immer bedeutender wird.
Kurzum: Die Vielfalt der Kärntner Landschaft und damit verbunden der Lebensraum für Mensch und Tier droht verloren zu gehen. Dies alles sind Gründe, um zum Erhalt der alten Streuobstwiesen und der Kulturlandschaft Kärntens eine Hochstammpflanzaktion für alte Obstsorten zu betreiben.
In der Obstbaumschule Wurdach werden traditionelle und an die Seehöhe angepasste Hochstammsorten veredelt, herangezogen und vertrieben. Jedes Jahr kommen Jungpflanzen dazu, sodass mittlerweile wieder einige tausend Obstbäume von Landwirten vor Ort angepflanzt worden sind! Diese Maßnahme wurde notwendig, da in den vergangenen Jahren viele alte Obstbäume aus den Streuobstgärten entfernt worden waren. Auch die Nachpflanzung der entsprechenden Sorten erfolgte kaum bis überhaupt nicht mehr. Die Vielfalt der Landschaft drohte und droht noch immer verloren zu gehen und dieser Projektteil dient somit auch dazu, das Landschaftsbild zu erhalten und die Bewirtschaftung der Flächen in dieser Form zu attraktivieren.

In der Baumschule werden nur Hochstamm-Obstbäume für die Erhaltung der Kärntner Kulturlandschaft mit ihren Streuobstwiesen und zur Erhaltung des Lebensraumes der Zwergohreule vermehrt. In der Sortenliste finden Sie alle verfügbaren Arten und Sorten. Mit der Bestellliste können Sie Ihre Auswahl bequem zusammenstellen und an uns übermitteln.

Die Bestellliste ist erst nach Projektzusage verfügbar (Frühjahr 2026)